Fehmarn

Tief in der Nacht sind wir in Fehmarn eingelaufen. Leider ist der Track , der im Plotter eingestellt war, tatsächlich ca. 2 Seemeilen, also kurz vorm wichtigen Tonnenstrich , der die sichere Zufahrt markiert, ausgefallen. Das war enorm blutdrucksteigernd. Chris riss die Deckenluke vom Cockpit auf und steckte den Kopf hindurch, um die Tonnen in der finsteren Nacht zu erkennen. Die Tonnen sind normalerweise groß und beleuchtet, nicht aber der Tonnenstrich vor dem Hafen Burgtiefe. Die grünen Tonnen auf der Steuerbordseite waren winzig und unbeleuchtet. Dann das Leitfeuer auf dem Molenkopf von Burgtiefe, das erst rot und dann weiß wurde, klar Sektorenwechsel. Es hätte nicht geschadet vorher mal das Ostseehandbuch zu studieren. Andreas leuchtete mit der Taschenlampe die Tonnen ab. Ich lotste uns unter Zuruf zum Skipper mithilfe der digitalen Seekarte auf dem Plotter weiter zum Richtfeuer. Doch Chris schien mich nicht immer richtig zu verstehen. Dann und wann sah ich dann unser Schiff auf dem Plotter aus dem sicheren Tonnenstrich herausfahren und ich stieß Chris unsanft an, richtig zu steuern. Wenn wir uns jetzt vertan hätten, wären wir gnadenlos auf der nahen Mole aufgelaufen. Dann waren wir nahebei der Rundmole von Burgtiefe und schlichen im Schneckentempo daran vorbei. Die Nacht war rabenschwarz. Blos nicht verfahren. Endlich , wir waren am Hafenbecken angelangt und suchten uns einen beleuchteten Kopfsteg aus und machten fest. Puh, alles war gutgegangen. Als Chris dann gegen Mitternacht noch eine Dose Erbsensuppe aufmachte, zitterten seine Hände noch ein wenig…