Von Jurmo nach Fårö/ Schweden

Ich hatte Wache, der Skipper schlief. Dann sah ich auf dem Plotter seltsame Formationen. Mal 1, mal 2 Boote hintereinander, das eine ein Segler, der andere unter Maschine fahrend. Ich nahm das Fernglas, nee das auf dem Wasser hatte ich noch nicht gesehen, konnte ich nicht einschätzen, da musste der Skipper ran. Erst war er unwirsch, ob des Weckens, dann war er interessiert, das hatte er auch noch nicht gesehen. Nun waren es sogar 3 Objekte auf dem Plotter, ganz dicht beisammen. Ah, es könnte ein Convoi sein. Dann kam seine Anweisung an den Eins O ( an mich) Funkkontakt aufzunehmen. Das tat ich dann auch brav. Leider konnte ich keinen Schiffsnamen auf dem Plotter erkennen, so funkte ich den Convoi mit ihren Positionsdaten und mit Convoi an. Ein netter Herr antwortete mir im exzellenten Englisch, sie hätten uns auch schon gesehen, ich fragte, ob wir unseren Kurs beibehalten sollen. Als Antwort kam, das wir den Convoi an Steuerbord passieren sollten. Als sie dann näher kamen, sahen wir des Rätsels Lösung:

Vorneweg war ein Hochseeschlepper, dieser zog ein riesiges Ungetüm hinter sich her ( der Segler!) und von der anderen Seite stabilisierte ein anderer Hochseeschlepper mit Leine dieses Teil.

Nachdem wir sie passiert hatten kam noch der nette Funkspruch: „Thank you for your cooperation.“

Und der Eins O war happy, alles richtig gemacht.

Dann ging es weiter nach Fårö. Hier kommen einige Impressionen:

Sunset

Vänö nach Jurmo

Jurmo sollte ein Zwischenstopp nach Mariehamn werden.

Aber es kommt doch immer anders als man denkt. Für die nächsten Tage wurde ein Sturm angekündigt und so sind wir nicht nach Mariehamn aufgebrochen. 9 Bft und das gegenan muss man nicht wirklich unter Maschine machen.

So beschlossen wir einen Saunatag bei 8 Bft einzulegen. Draußen rüttelte der starke Wind an dem schmächtigen Saunahäuschen, drinnen war es muckelig.

Das kleine Jurmo wird täglich von einer relativ großen Fähre angelaufen. Wir lagen im Hafen (insgesamt gab es mit uns 3 deutsche Boote) an der Mole und wenn dann die Fähre kam, war zwischen uns nicht viel Platz, davon wollte ich ein Video machen. Gesagt, getan.

Als die Fähre dann auf uns relativ nah zusteuerte, der Wind an unserem Schiff zerrte und wütete, wir hatten immerhin 8 Bft in Böen 9, dann gab es einen Knall und auf Steuerbord achtern hat es den Epoxyblock der Fussreling inclusive Schrauben und Klampe herausgerissen und umgebogen. Was für ein Schreck.

Chris ließ dies keine Ruhe und sobald der Wind nachließ und es nicht mehr regnete, schritt er 4 h zur Tat und reparierte tapfer den Schaden.

Hafenliegegebühr: 20 Euro/Tag/38ft inclusive Dusche. Die Sauna kostet 15 EUR/h.

Es gibt einen kleinen Tante-Emma-Laden am Hafen. Dort kann man auch seine Hafengebühren bezahlen. Man kann dort Donuts kaufen mit kleingehackten Wacholderstückchen, echt lecker.

Jurmos Vegetation:

niedriger Wacholder, kaum Wildrosen ( nur in Hausnähe), viele Flechten und Moose wie auf Vänö. Eine felsige Insel. Auch hier regieren Trolle und Hexen!

Witzig: ein Bauer hält dort eine Herde Alpakas.

Auf Jurmo gibt es einen schönen Spazierweg zu einer Kapelle, dorthin sind wir dann gewandert, den Wald mieden wir, wegen der Mosquitos.

Vänö/ Åland/ Finnland , Insel der Hexen und Trolle.

Nun sind wir im Ålandarchipel und haben uns die Insel Vänö ausgesucht.

Der Hafen ist klein, es gibt Heckmooring- Bojen, aber auch eine Mole. Dort liegt schon ein britisches Boot. Die Dame des Bootes hilft uns beim Anlegen, es hat deutlich aufgefrischt. Unterwegs hatten wir sogar 7 Bft gegen an.

Es gibt keinen Hafenmeister in Vänö und man entrichtet das Hafenentgelt nach den Vorgaben auf dem Zettel am Steg und legt es vertrauensvoll in den Briefkasten am Hafen. Für 38ft und Tag zahlen wir 12 EUR. Es gibt keine Duschen und Toiletten.

Am Steg gibt es Wasser und Strom.

Was ein Boot so alles aushält…

Vänö wurde uns von einem finnischen Segler empfohlen, der übrigens fließend deutsch sprach.

Vänö hat eine wilde Natur und soll laut Volksglauben auch von Trollen und Hexen bewohnt sein. Wir müssen also auf der Hut sein…

Vänö ist für mich eine Insel des Wacholders, der Flechten, Wildrosen ( keine R. rugosa) und Mücken. Auf dem Naturpfad sollte man sich vor Schlangen in Acht nehmen…